Samstag, 31. Januar 2009

Wie viele Autos kannst du in 2 Wochen kaufen?

Die ist ein Newsletter. Eigentlich sollte es ein Blogeintrag werden, aber da er so lang geworden ist, liest ihn eh keiner in dem Bewusstsein, dass es ein Blogeintrag ist. Also ist es ein Newsletter, der nur auf dem Blog veröffentlicht wird, da wir keine Ahnung haben, wer den Blog liest und wem wir einen Newsletter schicken sollten. Klar?!


Montag, 26.01.2009

Hey ho allesamt im kalten Deutschland oder wo auch immer. Bei uns sind grad unangenehme über 30 Grad. Man hälts in der Sonne keine 10 min mehr aus und wenn man weiß wo, dann kann man auch ins Meer bei Badewannentemperatur springen. Jaja, der Hochsommer hat uns im Griff. Und die erhoffte Abkühlung auf der etwas kälteren Südinsel war eigentlich für den 27. Januar geplant, lässt nun allerdings doch noch auf sich warten. Denn leider ist im heißen Neuseeland nicht alles so sonnig wie das Wetter.
Die letzten 2 Wochen haben wir hier mit Susis Eltern verbracht, die zum urlauben hier runtergekommen sind. Das waren herrliche 2 Wochen Nordinsel mit gut 4000 km Autofahren, vielen Sehenswürdigkeiten, noch mehr Touristen und vielen Attraktionen, die wir uns ohne die finanzielle Aushaltung von Susis Eltern wahrscheinlich auch nie finanzieren könnten. Also, vielen Dank noch mal an euch, hoffe es hat euch gefallen.
Jaja, aber wie gesagt, alles ist hier nicht so sonnig. Ich will es mal kurz andeuten. Wer mehr lesen will, soll sich einfach die ausführliche Fassung hier runterlade. Hier die kurze…
Wie ihr wisst haben wir uns im August 08 dieses wundervolle Auto gekauft. Sein Name war Mitsubishi L300 Cyclone. Er war unsere erste gemeinsame Wohnung und seit langer Zeit ein treuer Reisegefährte (abgesehen von kleinen Problemchen, wie einem feststeckendem Gaspedal, abgefahrene Reifen wegen falschem Axenstand oder aufsetzenden Bullenfängern…). Aber er war wirklich toll und hat echt jeden Scheiß mitgemacht.
Ja, ihr habt richtig gehört: war. Denn leider wird unser lieber Freund demnächst beerdigt.
Alles fing an, dass wir in Wellington ein neues WOF (so was wie TÜV in Deutschland) machen wollten. Wir sind aus allen Wolken gefallen, als die Werkstatt uns gesagt hat, dass wir keins bekommen, weil unser Auto viel zu durchgerostet sei. Die komplette Struktur sei im Arsch und Reparatur nicht möglich. Laut Mechaniker eine fahrende Zeitbombe. Und das nicht erst seit gestern. Um genau zu sein, meinte er, wurde beim letzten WOF vor einem halben Jahr gepfuscht, weil das Auto damals schon nicht fahrtauglich war. Und auch die Werkstatt, bei der wir vorm Kauf für viel Geld eine Mechanische Inspektion haben machen lassen, ist nichts aufgefallen.
Die Werkstatt hat uns geraten, nicht klein bei zu geben. Wir sollten uns einen Anwalt nehmen, sie verklagen, zum Fernsehen gehen oder oder oder. Anwalt fällt weg, weil zu teuer und zu lange. Also sind wir zur Botschaft. Die konnte uns nicht richtig helfen. Danach mit unserer Organisation telefoniert (die sich bis jetzt überhaupt nicht um uns gekümmert hat). Die ham uns nen Termin mit dem Backpacker-Automarkt, wo wir das Auto gekauft ham, gemacht. Allerdings is die in Auckland. Wir also nach Auckland, ohne TÜV, in der Hoffnung, dass uns die Polizei nicht anhält.
In Auckland wurden wir dann von dem Automarkt weitergeschickt zu der Werkstatt, die die Inspection gemacht hatte. Die hatten dummerweise nen neuen Manager und der Mechaniker, der damals unsre Inspektion gemacht hat, is auch weg. Trotzdem ham wir ihm den Wisch, den seine Werkstatt gemacht hatte unter die Nase gehalten.
Nach langen Diskussionen und Telefonaten mit unsrer Organisation und ewigen Gerede haben sie letztlich ihre Schuld eingestanden. So haben wir nach 4 Stunden bei der Werkstatt ausgehandelt, dass wir wenigstens 1750 $ (ungefähr die Hälfte vom Kaufpreis) zurück kriegen. Wir aber mit dem Auto noch 4 Tage mit Susis Eltern rumfahren dürfen, bevor wir den Deal machen.
Scheiß Situation, aber besser als nichts, haben wir uns gedacht.
Ein Tag später ruft bei uns Tanja Spinka an. Sie ist Reporterin bei FairGo. FairGo ist eine Sendung auf ONE, einem der größten Fernsehsender in Neuseeland. (ja richtig, hätte keiner gedacht, aber ich hab dem Sender in unsrer Verzweiflung einfach mal unsre Story per Mail geschickt). Sie meint, sie wollen ne Story aus der Sache machen. Also treffen wir uns am Donnerstag mit der Frau im Hauptgebäude von TVNZ gleich neben dem Skytower in Auckland und erzählen unsre Story. Sie versichert uns, dass die Sendung gigantische Macht hat in Neuseeland und sie einfach mit nem kompletten Fernsehteam mit zu dem Übergabetermin zur Werkstatt kommt und den Manager vor laufender Kamera fragt, ob er denkt, dass es wirklich fair ist, was er macht.
Sie garantiert uns, dass wir mind. Die 1750 $ bekommen, aber gute Chancen auf das ganze Geld haben.
Nach weiteren Recherchen hat Tanja noch rausgefunden, dass unser altes WOF in nem Autoteilehandel mit Werkstatt gemacht wurde und unser Kilometerstand auch schon mal 135000 km mehr drauf hatte als er jetzt hat.

Heikel heikel also. Soweit die Kurzfassung. Morgen werden wir uns also mit ihr zum Interview und n paar Dreharbeiten treffen. Außerdem gehen wir zusammen zu nem Spezialisten für WOF-geschichten, der sich alles noch mal anschaut. Und übermorgen geht’s dann zur Autoübergabe. Den Mittwoch drauf wird das Ganze dann ausgestrahlt.

Ihr seht, es bleibt spannend bei uns. Problem is bloß, dass ganz schlecht ein neues Auto finden, weil halt grad nicht die Zeit zum günstig Auto kaufen ist. Alles halt sehr teuer und viele bescheuerte Anbieter. (z.B. haben wir auch schon Autos von nem Inder angeschaut, die wahrscheinlich von dem Autoteilehandel verkauft werden, mit dem wir ja schon Bekanntschaft gemacht haben…) Mal schaun, welche Steine hier noch so ins Rollen kommen…


Samstag, 31.01.2009

Ok, mehrere Tage sind nun schon wieder vergangen. Sorry, dass hier jetzt soviel in einem Eintrag zusammen kommt, aber wir hams nicht geschafft, das Geschriebene die Woche über zu veröffentlichen. Das wollen wir nun nachholen.
Leider haben wir am Dienstag früh – etwa eine Stunde bevor wir zu dem Fernsehtermin aufbrechen wollten – einen Anruf von Tanja bekommen. Sie meinte, dass ihr ganz großer Boss erst am morgen wieder von seinem Urlaub zurückgekehrt ist und der meinte, dass die ganze Geschichte nun doch zu heikel wär. Das heißt: fürs Fernsehn eine Story weniger, für uns alle Hoffnung dahin.
Also sind wir am Mittwoch früh in ein Hostel eingecheckt, haben unser ganzes Hab und Gut in 4 Gängen in den Aubewahrungsraum gebracht und uns allein auf den Weg zu AutoWorx gemacht. Dort ist zum Glück alles reibungslos abgelaufen. Wir haben unser Geld bekommen (wenn auch nur die Hälfte vom Kaufpreis), er unser Auto (schnief). Leider mussten wir ein „End of settlement“- Formular ausfüllen, was so viel heißt, wie das wir alle Ansprüche auf Widerrufung oder irgendwas anderes zu dem Fall verzichten müssen.

Abends sind wir dann (um es kurz zu machen) mit dem Zug zu nem Typen ins 25 km entfernte Papakura gefahrn um dort ein Auto zu kaufen. Komischerweise meinte er, wo wir in dem beschissenen Viertel angekommen waren, dass wir das Auto, was wir am Vortag angeguckt hatten, nicht kaufen können. Er habe aber noch ein anderes Auto, dass in nem super Zustand wäre und er es für uns extra billig macht. Langes hin oder her hätte uns zu viel Hostelkosten eingebracht, also haben wir das Auto (das wirklich gut aussah und sich bestens fahren lies) kurzer Hand gekauft. Eigentlich wollten wir nie ein Auto kaufen ohne vorher eine mechanische Inspektion vorher machen zu lassen. Aber da wir echt so im Arsch waren von der letzten Zeit und uns Zeit und Geld davon rennen, haben wirs auch so genommen. Allerdings haben wir mit ihm ne Rückgabegarantie im Falle das was kaputt ist, ausgehandelt.
Das Auto haben wir unausgebaut zum Schnäppchenpreis von 1800$ bekommen. Seltsam war der Typ trotzdem.
Donnerstag alles Zeug wieder aus dem Hostelzimmer ins neue Auto und ab Richtung Napier zu Terry und Ange, die zu unserem einzigsten Zufluchtsort in NZ herangewachsen sind. Dort wollten wir dann das Auto ausbauen.
Dummerweise haben wirs nur ungefähr 250 km bis Rotorua geschafft. Dort is dann nach etwa 4 Stunden Fahrt die Kühlwasseranzeige in die Höhe gestiegen. Wir also in die Werkstatt. Der Mechaniker hat nur ironisch gelacht, als er unsre Story gehört hat. Denn unser Kühler ist im Arsch, durchgerostet und verliert ungefähr viel zu viel Wasser auf 100 km. Neuer Kühler so wertvoll wie das ganze Auto, 4 Monate mit nem überhitztem Motor rumfahren unmöglich, also Verkäufer anrufen und Auto zurückbringen. Der Typ ging allerdings den ganzen Tag nicht an sein Telefon.
Wir also auf auf zurück nach Auckland. Bei dem Typen aufgekreuzt, er uns nun im Gegentausch das Auto angeboten, das wir ursprünglich wollten. Wir damit zur Werkstatt, das Auto checken lassen. Resultat: Auto braucht Reperaturen im Wert von 700$ und selbst dann weiß man nicht genau, wie langs es noch macht. Wir zurück zu dem Typen, gesagt wir bringen mit dem alten Auto unser Zeug ins Hostel und kommen dann wieder und wollen unser Geld zurück.
Gesagt getan: 1 Stunde zurück durch die RushHour in die Innenstadt, alles wieder ins Hostelzimmer geschleppt, ich wieder 1,5 Stunden zurück nach Papakura. Dort wollte ich von ihm die 1800 $ wieder haben, er aggressiv und meinte, er hätte schon genug Ärger mit uns gehabt, mir 1700 $ gegeben und mich von Grundstück gejagt. Ich sauer, aber schnell gegangen, da unsere Vermutung, dass er komisch ist sich nur darin bestätigt hat, dass er einen Detektor am Fuß trägt, der ihn gerichtlich nur erlaubt, sich in seinem Haus aufzuhalten.
Kurz gesagt: Es war ein schöner, mega anstrengender 2 Tagesausflug nach Rotorua, der uns extrem viele Nerven und Hoffnung gekostet hat (und 100 mal billiger gewesen wäre, hätten wir uns ein Mietauto genommen und im Hostel geschlaffen).

Nun sind wir übers Wochenende wieder im Hostel und hoffen, dass wir bis Montag ein neues Auto bekommen. Wenn nicht, ist mittlerweile alles offen. Denn unsere Lust auf dieses Land ist seit der Autoaktion irgendwie etwas in den Keller gerutscht. Also mal schaun, was sich ergibt. Vielleicht schaun wir uns auch noch nen Monat Australien oder China an, oder wir kommen eher nach Hause, oder wir mieten uns hier ein Auto, oder wir fliegen bis Mai kurz zum Mond (schließlich sind hier die Kosten für nen Mondflug nich so gewaltig, da man aufgrund des Ozonlochs hier unten weniger Spritkosten hat…)


Sonntag, 01.02.2009

Mittlerweile ist nun schon Sonntag Abend und es hat sich wieder so einiges getan.
Gestern haben wir uns abends ein Auto von nr deutschen Backpackerin angeschaut, die sich in Neuseeland spontan etwas mehr bepacken lies und nun hier bleibt… (um den Witz aufzuklären: Sie hat sich von nem Neuseeländer schwängern lassen). Also verkauft sie ihren 1984er Mitsubishi L300 zum Schnäppchenpreis von 1200 $. Allerdings ist das Auto auch eine der größten Schrottmühlen, die wir hier je gesehn haben. Aber es fährt. Deshalb haben wir beschlossen, es wahrscheinlich zu nehmen, sollten wir auf dem Sonntagsmarkt in Ellerslie nicht ein besseres Auto finden.
Dem war auch so. Wir haben in Ellerslie ein besseres Auto gefunden. Als „besser“ könnte man nun viele Synonyme einsetzen. Sagen wir nur so viel: Unser neuer Van ist vielleicht eine noch viel größere Schrottkiste als das andere. Ursprünglich sollte es 2000 $ kosten. Aber nach dem wir mit den schottischen Verkäufern geredet hatten, waren die auf 1700$ runtergegangen. Ein völlig überteuerter mechanischer Check hat dann ergeben, dass wir ungefähr 500 $ Reparaturen in das Auto stecken müssen, damit wir damit überhaupt die nächsten 1000 km schaffen. Der Rost geht allerdings nicht weg, was bedeutet wir kriegen keinen am 1.5.09 fälligen TÜV. D.h. was macht der schlaue Deutsche (der obendrein erschöpft ist zu suchen, die Schnauze von Autos gestrichen voll hat und kurz davor ist, einfach aus dem Land abzuhaun)? Richtig, er kauft das Auto für 800 $ und freut sich seines Lebens, in der Hoffnung, dass Ende April irgendein dummer Inder das Auto wieder abkauft.

Wenn alles gut geht, gibt’s morgen ein paar Stunden in der Werkstatt und dann endlich ab auf die Südinsel. So schnell wies geht weg aus Auckland (was schwierig werden könnte, denn man hat uns gewarnt, dass das Auto bei mehr als 80 kmh eventuell in der Kurve kippen könnte. Also doch etwas langsamer Richtung Südinsel…)


Auto # 1

Auto # 2
Auto # 3

Impressionen des elterlichen Ausfluges















auch ein blindes korn findet mal ein huhn...





so sieht das aus, wenn man den forgotten worl highway lang faehrt und hinter der naechsten kurve nix spannendes erwartet




waitomo caves-forgotten world tour















Sonntag, 4. Januar 2009

Es geht wieder los



Hey ho, so wir sind jetzt seit dem 2. Januar wieder auf der Straße. Unsre Wohnung ham wir verlassen. Unter großem Abschiedsschmerz. War schon nich leicht von unsrer kleinen "Ersatzfamilie" wieder abzureisen. Und ich glaub, fuer die wars auch nich leicht. Aber naja, man sieht sich ja immer 2 mal im Leben.
Silvester war genial. Riesiges Feuerwerk vom Staat, unter Palmen, mit Konzert, 1000 Leute beim Countdown zählen und Nationalhymne singen, ca. 25 °c (nachts um 12 !!), Strand, ... Ich glaub, mehr muss ich nich sagen.
Mittlerweile sind wir wieder in Tauranga angelangt. Immer auf dem Weg Richtung Auckland, wo wir Uebermorgen Susis Eltern abholn.
Und wir hatten gestern unsern ersten ADAC Kontakt hier, da mal wieder irgendwas am Auto kaputt is. Naja, ganz wird das wohl nie wieder... Aber sonst gehts gut. Es ist heiß! Sehr heiß! So, dass wir nachts oft nich schlafen koenn. Aber ihr kennt das ja in Deutschland... hehe